Einrückung und Abfragen von Bedingungen#

Eine weitere Besonderheit, welche Python stark von anderen Programmiersprachen unterscheidet, sind die geschweiften Klammern { }, oder besser gesagt ihr Fehlen.

In den meisten Programmiersprachen werden geschweifte Klammern benutzt, um Codeblöcke zu definieren.

Option 1:

if (Bedingung) {
	<Dieser Codeblock wird nur ausgeführt, wenn die Bedingung wahr ist>
}
<Dieser Code wird unabhängig von der Bedingung ausgeführt>

hierbei ist es auch genauso möglich, den Code wie folgt umzuschreiben

Option 2:

if (Bedingung) {
<Dieser Codeblock wird nur ausgeführt, wenn die Bedingung wahr ist>
}
<Dieser Code wird unabhängig von der Bedingung ausgeführt>

oder

Option 3:

if (Bedingung) {<Dieser Codeblock wird nur ausgeführt, wenn die Bedingung wahr ist>}
<Dieser Code wird unabhängig von der Bedingung ausgeführt>

Frage:
Welche der drei Optionen ist am übersichtlichsten?
Antwort:
Option 1 ist von den drei Optionen die übersichtlichste, da man den Codeblock der Abfrage von dem weiteren Code leicht unterscheiden kann ohne auf geschweifte Klammern achten zu müssen.

C Style Guides sagen ebenfalls Option 1.

Fast so, als könne man die geschweiften Klammern auch weglassen? Python sagt: Ja. Geschweifte Klammern in Python werden nicht verwendet um Codeblöcke zu definieren. In Python werden geschweifte Klammern ausschließlich benutzt, um sogenannte Dictionaries zu nutzen. Was ein Dictionary ist, wird man im Modul AlgDat später kennenlernen. Dort lernt man es als “Hashmap” oder allgemein als “Hashing” kennen. Das wird hier an der Stelle nicht weiter erklärt.

Wie unterscheidet man Codeblöcke in Python nun genau? Durch Einrücken, englisch: “Indentation”. Also Leerzeichen und Tabs.

Also wäre Option 1 in Python-artige Syntax wie folgt umgewandelt:

if (Bedingung) 
	<Dieser Codeblock wird nur ausgeführt, wenn die Bedingung wahr ist>

<Dieser Code wird unabhängig von der Bedingung ausgeführt>

Nun bräuchte man einen Weg die Bedingung von dem Codeblock selbst zu unterscheiden. Eine intuitive Lösung wäre ein Doppelpunkt. Dies ist eine relativ natürliche Art eine Bedingung auzudrücken.

if (this is true): # then do
	<that>
<Proceed here afterwards, no matter if "that" has been done or not>

Fast wie ein Merkzettel.

wenn dies wahr ist:
	mache das
	und das
	und noch Weiteres

Im Gegensatz zu anderen Programmiersprachen sind Klammern um Bedingungen ebenfalls optional.

if (x ist wahr):
	<mach etwas>

if x ist wahr:
	<mach etwas>

Klammern werden nur benötigt, wenn eine Bedinung mehr als eine Zeile lang ist.

# Richtig:
if (x ist wahr
	und y ist wahr):
		mach etwas

# Falsch:
if x ist wahr
	und y ist wahr:
		mach etwas

Hiermit hätten wir auch bereits geklärt, wie die Abfrage funktioniert.

if BEDINGUNG:
	<DAZUGEHÖRIGER CODEBLOCK>
<REST DES PROGRAMMS>

Man muss mit Einrücken konsequent sein und korrekt einrücken. Jedes Leerzeichen bzw. jeder Tab zählt. Jeder Teil eines Codeblocks muss gleich weit eingerückt sein.

# Falsch:
if x ist wahr:
	mach das
	 und mach das
   und das hier auch 

# Richtig:
if x ist wahr:
    mach das
    und mach das
    und das hier auch

Für den auszuführenden Codeblock im falsch-Fall der Bedingung, wird das Keyword else benutzt. Will man ein else-if erstellen, so kann man das eingebaut Python-Keyword elif nutzen. Das funktioniert folgendermaßen:

if x == 1:
	print("x ist 1")
elif x == 2:
	print("x ist 2")
else:
	print("x ist weder 1 noch 2")

Aufgabe#

Ein etwas komplexeres Beispiel erst in C:

if (x ist wahr) {
    if (y ist wahr) {
        if (z ist wahr) {
            <Codeblock_1>
        }
    }
    else {
        <Codeblock_2>
    }
}
else {
    <Codeblock_3>
}
<Rest des Programms...>

Jetzt sind Sie an der Reihe. Versuchen Sie, das obige Beispiel von C in Python umzuschreiben. Sie können if x ist wahr als Ersatz für if (x ist wahr) nutzen. Analog für y und z.

Sie können den Platz unten zum Schreiben nutzen. Das Ausführen des Codes wird ihnen jedoch nichts bringen, da es sich hier nicht um funktionierenden Python-Code handelt.

# Hier können Sie ihren Versuch schreiben...